Sonntag, 21. Oktober 2012

Bali (kulinarisch) - Pt. I Ubud



Die Insel der Götter


Nach etwa 17 Stunden Flugzeit und kurzem Zwischenstopp in Singapur, erreichten wir am Abend des 10. September unser erstes Ziel. Das Maya Ubud Resort & Spa in Ubud auf Bali, Indonesien.

Unter den etwas mehr als 17.000 Inseln aus denen Indonesien besteht, nimmt Bali, die Insel der Götter, eine Sonderrolle ein.

88 % der Indonesier, was in etwa 200 Millionen Menschen entspricht, sind Muslime, etwa 9 % Christen und 1,8 % Hindus. Damit ist Indonesien der Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt. Dennoch ist der Islam nicht Staatsreligion.

Balis Sonderrolle besteht darin, dass etwas mehr als 92 % der Balinesen Hindus sind, aber nur etwas weniger als 6 % Muslime. Der Hinduismus prägt den Alltag auf Bali und führt vielleicht auch dazu, dass die Balinesen, gefühlt, die freundlichsten und friedliebendsten Menschen der Welt sind. Denn jede Tat, ob gut oder schlecht, wirkt sich auf das Karma der entsprechenden Person aus; und wirklich niemand möchte schlechtes Karma haben. ;-)

Aber zurück zu Ubud.

Der  hinduistischeTempel Pura Ulun Danu am Bratan See

Ubud - Das künstlerische Zentrum Balis


Ubud, mit seinen ca. 30.000 Einwohnern, liegt im Inneren der Insel und gilt als künstlerischer Mittelpunkt Balis. In der Stadt finden sich zahlreiche kleine Läden, in denen balinesische Kunsthandwerker ihre Waren an Touristen aber auch an Hotels und die hinduistischen Tempel verkaufen, diverse Galerien und öffentliche Kunstausstellungen.

An dieser Stelle soll es aber nicht um Ubuds lebendige Kunst-Szene gehen sondern um das was die Stadt kulinarisch zu bieten hat. Daher haben wir auch kein einziges Mal im Hotel gegessen sondern uns jeden Abend auf den Weg in die Innenstadt von Ubud gemacht und nur das Frühstück sowie den 4 O'Clock Tea im Hotel zu uns genommen.


In Ubud finden sich etliche Restaurants, die indonesische Klassiker wie Nasi und Bami Goreng, aber auch Gerichte mit chinesischen, indischen, thailändischen und orientalischen Einflüssen servieren. 

Da Bali eine Insel ist und darüber hinaus auch über zum Teil riesige Seen verfügt, findet sich auf den Speisekarten vor allem fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte aber natürlich auch Huhn, Schweine- und Rindfleisch. Im Gegensatz zu den Indern essen die, jederzeit sehr pragmatisch veranlagten, balinesischen Hindus nämlich sehr wohl Rindfleisch.

Melting Wok - Warung


Das kulinarische Highlight, und dies sei bereits jetzt vorweg genommen - unserer gesamten Bali-Reise - folgte bereits am vierten Tag unseres Aufenthalts in Ubud.

An der Jalan Gootama 13, einer kleinen Seitenstraße zwischen Jl. Raya Ubud und Jl. Dewi Sita liegt das Melting Wok, der ganze Stolz seiner beiden Inhaber, der Französin Geraldine und ihrem laotischen Ehemann Philippe, und dies ganz zu recht.

Philippe wurde, während eines kurzen Zwischenstopps seiner Eltern, in Deutschland geboren. Nur einen Monat später zog die Familie nach Frankreich, wo Philippe etliche Jahre später seine Ausbildung zum Koch absolvierte. 

Der Beruf führte ihn über Paris und New York City nach Avignon, wo er Geraldine kennen und lieben lernte. Seitdem haben die beiden unter anderem auf Madagaskar und in Laos, der Heimat von Philippes Familie, gelebt, bevor es sie schlussendlich nach Ubud auf Bali zog.

Philippe & Geraldine
Hier eröffneten sie vor einigen Jahren das Melting Wok. Ein sogenanntes Warung. Ein kleines Restaurant mit wenig Plätzen und einer winzigen Küche.

Während Geraldine sich liebevoll um jeden einzelnen Gast kümmert, und gleichzeitig alle potenziellen Gäste die den Fehler begangen haben nicht mindestens vierundzwanzig Stunden vorher einen Tisch zu reservieren, freundlich aber bestimmt auf einen der kommenden Abende vertröstet, stehen Philippe und sein Souschef in der knapp 4 m² großen Küche und zaubern die leckersten Gerichte und die schmackhaftesten Desserts die man sich überhaupt vorstellen kann.

Vier Euro für das Special


Auf einer Schiefertafel stehen zwei Standardgerichte. Huhn in grüner Curry- oder Kokos-Curry-Sauce, wahlweise mit Reis oder Nudeln und frischem Gemüse sowie ein täglich wechselndes Special. Die Preise liegen zwischen etwa € 2,50 und € 4,00 für das Special.

Das Special des Tages unseres ersten Besuches - ja, wir hatten rechtzeitig einen Tisch reserviert - war Crispy Ginger Fried Chicken with Green Papaya Salad and Rice.

Crispy Ginger Fried Chicken with Papaya Salad and Rice
Die mit frischem Ingwer und einer Gewürzmischung eingeriebene, in gemahlener Kokosnuss paniert und frittierte Hähnchen-Keule, komplementiert von frischem Papaya-Salat und dem obligatorischen Reis, ist zweifelsohne das Beste was mir in Form von Geflügel jemals auf den Teller gekommen ist.

Diese krosse Haut. Das saftige Fleisch. Die Textur der Kokosnuss-Panade. Die leichte Schärfe des Papaya-Salates. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

Berühmt ist das Melting Wok auch wegen seiner grandiosen Desserts. Am ersten Abend hatten wir die Crème Caramel und das Fondue Chocolat.


Ich denke es ist nicht verwunderlich, dass wir noch während des Desserts auch für den nächsten Abend reservierten. Nicht zu früh wie sich herausstellte, denn keine fünf Minuten später war das Melting Wok bereits wieder vollständig ausgebucht.

Im Folgenden spare ich mir die Beschreibung und lasse stattdessen die Fotos für sich, bzw. für Philippe sprechen.





Curry de Pork with Potatoes, Rice and Archards | Coconut-Curry-Chicken with Rice |Crêpe Coco with Caramel Sauce | Crème Mocha | Crêpe Chocolat

Das Melting Wok nimmt bei tripadvisor vollkommen zu recht die Spitzenposition der 250 in der Gegend von Ubud gelisteten Restaurants ein. 

Bleibt mir mich nochmals bei Geraldine, Philippe und ihrem Team für ihre Gastlichkeit und das sensationell gute Essen zu bedanken, und allen, sollten sie jemals in die Gegend von Ubud kommen, einen Besuch im Melting Wok ans Herz zu legen. 

Aber nicht vergessen: Vorher unter +82-153-666087 oder phil.ger[at]hotmail.fr reservieren!

Confiture Michèle

Nur wenige Meter vom Melting Wok entfernt, an der Jalan Gootama 26, befindet sich Confiture Michèle. Auf ca. 9 m² verkauft die gebürtige Marokkanerin seit 2011 hausgemachte Konfitüren. 

Wayan & Michèle
Neben uns Europäern wohlbekannten Früchten, wie zum Beispiel Erdbeere, Apfel und Rhabarber, verwenden Michèle und ihre balinesische Geschäftspartnerin Wayan auch exotisches wie Soursop, Bignay, Tamarillo oder Kaliasem.

Das mittelgroße Glas kostet etwa € 2,50 und ist ein nettes Geschenk für die Daheimgebliebenen.


Impressionen


Nachfolgend noch ein paar Impressionen, unserer ersten von zwei Wochen auf Bali













by Marc

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